
Dieser Beitrag gehört zur Rubrik „Gründen – so ist es wirklich!“ und gibt einen ehrlichen Einblick in die Frage, was mich als ehemalige Selbstständige antreibt und wie ich meine Motivation finde.
Was ist Kritik?
Kritik ist eine Rückmeldung zu unserem Handeln, unserer Arbeit oder unserer Person. Sie kann positiv oder negativ sein und stammt oft von Menschen, die eine Meinung zu dem haben, was wir tun. Kritik kann konstruktiv sein und uns helfen, besser zu werden, oder sie kann destruktiv sein und uns verunsichern. Besonders als Selbstständige begegnen wir immer wieder Menschen, die uns ihre Sichtweise mitteilen – ob wir sie darum gebeten haben oder nicht.
Warum Kritik zum Erfolg dazugehört
Als ehemalige Selbstständige habe ich eines schnell gelernt: Kritik ist allgegenwärtig. Man erhält sie, ob man danach fragt oder nicht. Sie kann aufbauen oder runterziehen, motivieren oder demotivieren. Doch eines steht fest: Kritik ist Teil des Erfolgs. Die Kunst besteht darin, den Unterschied zwischen wertvoller und destruktiver Kritik zu erkennen.
Berechtigte Kritik als Wachstumschance
Gute Kritik ist ein Geschenk. Sie hilft uns, unsere blinden Flecken zu erkennen und uns weiterzuentwickeln. Oft kommt sie von Menschen, die es gut mit uns meinen und eine konstruktive, lösungsorientierte Haltung einnehmen. Sie mag unbequem sein, aber sie bringt uns voran. Ein Beispiel: Wenn ein:e erfahrene:r Unternehmer:in mir sagt, dass mein Businessplan an einer bestimmten Stelle nicht ausgereift ist und er mir dazu konkrete Verbesserungsvorschläge gibt, dann ist das wertvolle Kritik. Sie fordert mich heraus, mein Konzept zu überdenken und zu verbessern.
Unberechtigte Kritik als Belastung
Nicht jede Kritik ist wertvoll. Oft kommt sie von Menschen, die nie in unserer Situation waren und deren Worte eher aus Unsicherheiten oder Frustration resultieren. Diese Art von Kritik ist destruktiv, verallgemeinernd und nicht darauf ausgelegt, uns zu verbessern. Sie soll verunsichern und herunterziehen. Beispielsweise begegnen viele Selbstständige Kommentaren wie: „Das wird doch sowieso nichts“ oder „Warum suchst Du Dir nicht einfach einen sicheren Job?“ Solche Aussagen haben keinen konstruktiven Wert und basieren oft auf den Ängsten oder negativen Erfahrungen der Kritiker:innen selbst.
Die richtige Frage stellen: Warum sagst Du mir das?
Als Selbstständige war ich immer wieder mit ungefragter Kritik konfrontiert. Manche war hilfreich, andere schlichtweg unfair. Irgendwann begann ich, mir eine entscheidende Frage zu stellen: Warum sagt diese Person mir das? Geht es ihr wirklich darum, mir konstruktiv zu helfen, oder möchte sie sich selbst aufwerten, indem sie mich herabsetzt? Diese Reflexion hat mir geholfen, Kritik besser einzuordnen und mich nicht mehr von destruktiven Kommentaren beeinflussen zu lassen.
Von wem nehme ich Kritik an?
Mit der Zeit habe ich festgestellt, dass mir die Meinung nur weniger Menschen wirklich wichtig ist. Es sind diejenigen, die mich und meine Arbeit schätzen, mich fordern und gleichzeitig unterstützen. Ihre Kritik nehme ich ernst, weil sie aus ehrlicher Absicht kommt. Ein:e Mentor:in oder ein:e erfahrene:r Unternehmer:in – das sind Menschen, deren Feedback mir hilft. Von allen anderen brauche ich keine Ratschläge, insbesondere nicht von Menschen, die keine Erfahrung in meinem Bereich haben.
Erfahrung als Filter
Ein weiterer wichtiger Punkt: Hat die Person, die mich kritisiert, selbst Erfahrung in der Selbstständigkeit? Wer diesen Weg nicht gegangen ist, kann oft nicht nachvollziehen, welche Herausforderungen er mit sich bringt. Deshalb prüfe ich heute genau, welche Kritik mir wirklich weiterhilft. Ein:e Unternehmensberater:in mit jahrelanger Erfahrung kann mir wertvolle Tipps geben, wie ich mein Business effizienter gestalte. Jemand, der noch nie selbstständig war, aber einfach eine Meinung hat, kann mir selten fundierte Ratschläge geben.
Wie man mit Kritik umgeht
Lernen, mit Kritik umzugehen, ist eine wichtige Fähigkeit, besonders als Selbstständige. Hier sind einige Strategien, die mir geholfen haben:
- Emotionale Distanz wahren: Kritik nicht sofort persönlich nehmen, sondern sachlich analysieren.
- Quelle hinterfragen: Wer äußert die Kritik, und welche Absicht steckt dahinter?
- Konstruktive Kritik annehmen: Wenn sie berechtigt ist, sollte man daraus lernen und sie umsetzen.
- Destruktive Kritik ignorieren: Kommentare, die nur demotivieren sollen, darf man einfach links liegen lassen.
- Sich auf die richtigen Menschen konzentrieren: Kritik von Personen annehmen, die es gut mit einem meinen und aus Erfahrung sprechen.
Mein Fazit
Kritik gehört zur Selbstständigkeit dazu. Aber nicht jede Kritik verdient unsere Aufmerksamkeit. Indem wir lernen, sie richtig zu bewerten, können wir uns auf das konzentrieren, was uns wirklich weiterbringt: unser eigenes Wachstum und unsere unternehmerische Vision. Denn letztendlich sind es nicht die Kritiker:innen, die über unseren Erfolg entscheiden – sondern wir selbst.
Dieser Blogbeitrag wurde inspiriert von den Herausforderungen und Erkenntnissen auf meinem Weg zur Selbstständigkeit – für alle, die ebenfalls ihren eigenen Weg gehen möchten.