Dieser Beitrag gehört zur Rubrik „Gründen – so ist es wirklich!“ und gibt einen ehrlichen Einblick in die Frage, was mich als ehemalige Selbstständige antreibt und wie ich meine Motivation finde.

Grenzen setzen ist kein Luxus – es ist Überlebensstrategie

Was mich als ehemalige Selbstständige antreibt? Die kurze Antwort: Ich will etwas Sinnvolles schaffen. Die lange: Ich will etwas schaffen, ohne mich dabei selbst zu verlieren.

Klingt simpel – ist es aber nicht.

Denn wer gründet, weiß: Du gibst alles. Zeit, Energie, Herzblut. Und das ist auch gut so. Aber genau da liegt die Gefahr: Wenn Du immer nur gibst, bleibt irgendwann nichts mehr übrig. Für Dich. Für Dein Leben außerhalb des Business. Für Deine Kreativität – und letztlich auch nicht für Dein Unternehmen.

Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, dass Grenzen setzen kein Egoismus ist, sondern Selbstfürsorge. Und dass Selbstfürsorge kein „Nice-to-have“, sondern ein Muss ist – gerade im Gründungsalltag, der oft unplanbar, intensiv und voller Verantwortung ist.

Grenzen schützen das, was Dir wichtig ist

Gesunde Grenzen schützen nicht nur meine Energie, sondern auch meine Klarheit, meinen Fokus und meine Vision. Sie sind keine Mauern – sondern ein Schutzraum. Sie helfen mir, bei mir zu bleiben. Und sie senden ein klares Signal an mein Umfeld: „Ich respektiere mich selbst – und erwarte das auch von anderen.“

Was dabei wichtig ist: Grenzen sind individuell. Was für mich zu viel ist, kann für jemand anderen noch völlig im Rahmen sein. Und das ist okay. Es gibt kein richtig oder falsch. Nur ein „passt zu mir“ – oder eben nicht.

Ich musste lernen, meine eigenen Belastungsgrenzen zu erkennen – und sie zu akzeptieren. Nicht als Schwäche, sondern als Ausdruck von Selbstkenntnis. Und ich musste lernen, dass sich Grenzen verändern dürfen. In manchen Phasen konnte ich mehr geben, in anderen weniger. Was heute stimmig ist, kann morgen schon zu viel sein. Und auch das ist in Ordnung.

Klarheit ist liebevoller als falsche Zustimmung

Früher dachte ich, „Nein“ sagen bedeutet, jemanden zu enttäuschen. Heute weiß ich: Wenn ich ständig „Ja“ sage, obwohl ich „Nein“ meine, enttäusche ich vor allem mich selbst. Und auf Dauer leidet darunter nicht nur mein Wohlbefinden, sondern auch mein Output. Meine Kreativität. Meine Begeisterung. Meine Wirksamkeit.

Grenzen zu setzen bedeutet nicht, Menschen auszuschließen. Es bedeutet, mir selbst den Raum zu geben, den ich brauche, um zu wachsen. Es ist ein Akt der Selbstachtung. Und ein wichtiges Fundament für jedes nachhaltige, gesunde Business.

Gründen mit Haltung – nicht mit schlechtem Gewissen

Diese Erkenntnis war für mich ein echter Gamechanger – als Gründerin und als Mensch. Ich habe aufgehört, meine eigenen Bedürfnisse ständig hintenanzustellen, nur um Erwartungen zu erfüllen oder niemanden vor den Kopf zu stoßen. Stattdessen habe ich angefangen, mit Klarheit zu kommunizieren – auch, wenn es manchmal unbequem war.

Was ich gemerkt habe: Wer mit sich selbst im Reinen ist, hat die größte Strahlkraft. Und wer gut für sich sorgt, kann auch besser für andere da sein – für Kund:innen, Partner:innen, Mitarbeiter:innen, Familie.

Gründen heißt nicht nur Businesspläne schreiben und Entscheidungen treffen. Gründen heißt auch, sich selbst immer wieder neu kennenzulernen. Und ehrlich hinzuschauen: Was brauche ich? Was ist mir wichtig? Was lasse ich zu – und was nicht (mehr)?

Falls Du gerade selbst an dem Punkt stehst, an dem Du das Gefühl hast, alles zu geben und trotzdem auf der Stelle zu treten: Frag Dich, wo Du Deine Grenzen klarer ziehen darfst. Nicht irgendwann. Sondern jetzt.

Denn Deine Motivation, Dein Antrieb, Deine Kraft – all das lebt nicht von Dauerstress und Selbstaufopferung. Sondern von Balance, Selbstrespekt und dem Mut, für Dich selbst einzustehen.

Gründen ist nicht immer einfach. Aber ehrlich gesagt: Genau deshalb lohnt es sich.

Dieser Blogbeitrag wurde inspiriert von den Herausforderungen und Erkenntnissen auf meinem Weg zur Selbstständigkeit – für alle, die ebenfalls ihren eigenen Weg gehen möchten.

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